Individuelle, nachhaltige Orthesen aus dem 3D-Drucker
Im Projekt „INDiGO“, Abkürzung für „Innovative nachhaltige digitale gendergerechte Orthesenversorgung“, entwickelt ein Team aus dem Labor für Biomechatronik an der FH Münster individuelle und nachhaltige Orthesen per 3D-Druck, die in die Regelversorgung überführt werden sollen.
Das Team, unter der Leitung von Prof. Dr. David Hochmann, hat bereits im Vorgängerprojekt SIGMA3D die Machbarkeit der individualisierten Versorgung nachgewiesen und arbeitet nun an einem umsetzbaren Versorgungskonzept. Auch bei der Vorgängerstudie SIGMA3D war die Care Center Deutschland GmbH Kooperationspartner.
Ein Fokus liegt auf der Nachhaltigkeit in der Orthesenproduktion, beispielsweise durch die Verwendung von recyceltem oder biologisch abbaubarem Kunststoff und Techniken zur Energieeinsparung.
Der individuelle 3D-Druck ermöglicht es zudem, geschlechterspezifische Anforderungen zu berücksichtigen. Ziel ist es, Orthesen mithilfe einer Zuordnungsmatrix an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anzupassen. Sensoren in Mess-Orthesen erfassen Daten zur Ganganalyse, die zur Optimierung des Designs beitragen.
Das Projekt zielt darauf ab, eine nachhaltige Prozesskette für die individuelle, gendergerechte Herstellung von Unterschenkel-Fuß-Orthesen zu entwickeln.
Kooperationspartner der Studie „INDiGO“
- Kompetenzzentrum Technische Orthopädie & Rehatechnik Kramer GmbH & Co KG in Papenburg
- Sozialpädiatrisches Zentrum Westmünsterland der Christophorus-Kliniken in Coesfeld
- MUUV GmbH in Münster
- Care Center Deutschland GmbH in Bochum.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Innovationswettbewerbs Gesünder.IN.NRW aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit Mitteln der Europäischen Union. Die Arbeit an „INDiGO“ ist auf drei Jahre angelegt.